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Montag, 21. März 2016

Inklusion ohne Assistenz - Inclusion without assistance

Hallo & Welcome back.

Ich bin froh, dass es die Möglichkeit gibt, Assistenz zu haben. Nur durch meine Assistentinnen gelingt es mir, meinen Alltag zu bewältigen: Die Uni zu besuchen, Einkaufen gehen, beim Chor mitzusingen, und einfach alles zu machen was mir gefällt.

Aber wer denkt, dass das immer einfach ist, irrt sich. Ich muss eigentlich immer an beziehungsweise für zwei Personen denken.
Natürlich verdienen meine Assistentinnen Geld, aber das heißt nicht, dass ich sie überall hin mitnehmen kann. Wenn meine Assistentin zum Beispiel eine Katzenallergie hat, fällt Katzencafe aus.
Und außerdem heißt Leben mit Assistenz auch, dass man - wenn man auf die Assistentin angewiesen ist wenn man auf Veranstaltungen geht - den Eintritt für zwei Personen zahlen muss.

Des Weiteren muss ich, immer wenn ich die Dienste einteile daran denken, was meine Assistentinnen sonst noch tun. Wann sie auf der Uni sind, Geburtstag haben, oder auf Urlaub fahren.
Leben mit Assistenz heißt auch - und das obwohl ich keine 24h Assistenz habe - dass man sich mal auf die Nerven geht. Manchmal möchte ich einfach alleine sein; aber ich muss meine Zeit mit der Assistentin gut nutzen da sie eben nicht den ganzen Tag da ist.

Leben mit Assistenz bedeutet oft auch: doppelte Kosten. Natürlich ist meine Assistentin für ihre Verpflegung zuständig. Aber wenn ich mit ihr wohin fahre, muss ich auch ihr Ticket bezahlen. Ich muss auch ihre Hotelkosten übernehmen.
Das heißt - auf gut Deutsch - ich denke öfters mal: "Kann ich mir diesen Ausflug überhaupt leisten?"
Wenn ich auf Urlaub fahre, mache ich das meist mit Familie oder Freunden. Das ist günstiger - ich muss nur meine eigenen Kosten übernehmen.

Aber ohne Assistenz könnte ich das Leben, dass ich im Moment führe wahrscheinlich nicht führen. Sogar sicher nicht führen. Ich müsste noch immer bei meinen Eltern wohnen. Ich könnte vielleicht nicht studieren. Ich könnte nicht all meine Hobbies ausüben, denn meine Eltern haben auch nicht immer Zeit.
Und so geht es nicht nur mir, sondern auch allen anderen die Assistenz beziehen, oder darauf warten, welche zu bekommen.
Ich finde es einfach nicht gut, dass die Assistenzstunden jährlich gekürzt werden. Und trotzdem spricht man von Inklusion! Wie soll denn Inklusion funktionieren, wenn es keine Assistenzstunden mehr gibt und wir Menschen mit Handicap dann zu Hause eingesperrt sind?


I am so happy that there is the possibility to have a carer. Only because of my assistance I can manage my daily life: Going to the university, shopping, singing in a choir, and doing whatever I'd like to do.

But whoever thinks that this is always easy, is wrong. I always have to think about / for two people.
Of course my assistance earn money, but that doesn't mean, that I can take them with me to every single place. If one of them has a cat allergy I can't go to the catcoffee with them. Living with assistance also means, that - if you need your carer when you go to an event - you have to pay the entrance for two people.

I also have to think of their unilife, birthdays, holidays and much more whenever I arrange the upcoming days that I need them.
Living with the help of a carer also means - even if I don't have assistance 24/7 - that you sometimes just want to be alone; but you can't. I need to use the time my assistance is here so that she can help me.

Living with assistance sometimes also means: doubled costs. Of course my assistance has to pay her food and drinks on her own. However, whenever I take her with me I need to pay her ticket (for example: train) and her hotelroom.
That also means that sometimes I do think:"Can I even afford that?" 
Whenever I go on holidays I try to do that with family and friends. It's less expensive - I only have to take over my own costs.

However I couldn't live like I do right now without assistance. I still would have to live with my parents. I probably couldn't go to university. I couldn't have all the hobbies I do right now because my parents don't have time every single day.
And that's not only what I think, but also what other people who have assistance think.
It is not good that the hours of assistance get cut down each year. And even though the people talk about Inclusion! How should Inclusion work if there's no assistance anymore and us people with a handicap would be closed in at home?

-Laura

Montag, 11. Januar 2016

Nicht meine Schuld - Not my fault

Hallo & Welcome back.

Seit heute habe ich wieder neue Assistentinnen. Nicht alle vom Jahr 2015 habe ich ausgewechselt, aber eine dann doch. Und so wurde ich bei den Vorstellungsgesprächen mal wieder gefragt, was mir wichtig sei. Was sie unbedingt können müssen und was ihre Aufgaben sind. Ganz normale Fragen eigentlich, die ich hier und jetzt auch nicht beantworten werde.
Aber genau diese Fragen haben mich an ein paar Situationen erinnert, die ich euch heute erzählen möchte.

  1. Bezahlen: Eigentlich ist ja alles klar; wenn ich Mittagessen gehe und meine Assistentin mit ist, muss sie das was sie konsumiert selbst bezahlen. Zu bestimmten Anlässen lade ich sie auch mal ein. Und manchmal laden mich meine Assistentinnen auf Getränke ein - danke Mädels :) ihr seit echt toll!
  2. Froschkönig: Es passiert immer wieder mal das meine Assistentin ruft "Achtung Hundehaufen" damit ich nicht darüberrolle. Aber einmal hat meine Assistentin einen Frosch vor mir gerettet. Ich hab den einfach nicht gesehen und wäre wahrscheinlich drübergerollt. Zum Glück ist nichts passiert!
  3. Vergessen: Meine Assistentinnen sind ja auch nur Menschen. Etwas vergessen gehört da schon dazu. Eine Assistentin vergisst des öfteren mal ihren Schlüssel. Eine andere hingegen würde manchmal meine Unitasche vergessen wenn ich sie nicht erinnern würde. Und was dann doch kritisch ausgehen könnte: meine Assistentinnen entwerten immer meine Buskarte. Ich geb sie ihnen immer schon vorm einsteigen, manchmal muss ich sie dann im Bus aber nochmal erinnern. Bis jetzt hab ich es noch nie vergessen - und meine Assistentin auch nicht - und ich hoffe das bleibt so, denn die Kontrolleure sind streng & ich müsste dann Strafe zahlen obwohl es nicht meine Schuld wäre.

Ich denke einige von euch haben auch Assistenz und kennen solche oder andere Situationen. Kommt euch irgendetwas bekannt vor? Oder was erlebt ihr so?


Since today I got some new carers. I am happy I didn't have to change all of them. And so I got some questions at the job interview which reminded me of some situations I would like to write about today.

  1. Paying:  Actually everything is clear; when I go out for lunch or dinner and my assistance is eating/drinking too she has to pay this on her own. Sometimes she is paying for me instead. And sometimes I pay for her. Ladys - you are great!
  2. Frog King: It sometimes happens that my carer calls "Be carefull, don't drive over the s*** of the dog". But once it happened that my carer saved a frog from me. I didn't see him, it was dark. However I am happy that I did not hurt him!
  3. Forgetting: My assistance is just as everyone else. They also sometimes forget things. One of them sometimes forgets her keys. Another one would forget my unibag sometimes if I would not remind her. And what could have a bad end is if my carer would forget to devalue my bus-card. Because then I would have to pay a lot - even if it would not be my fault. But until now it never happened!
 I guess some of you may know some of these experiences if you have assistance too.

-Laura